Die Missbrauchsfälle belasten die Kirche schwer. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, welche im Kindes- und Jugendalter so stark verletzt wurden, dass die Narben kaum heilen und immer wieder neu aufgerissen werden. Der Handlungsdruck auf die Kath. Kirche ist gegenwärtig zurecht so hoch wie noch nie. Einzelaktionen bringen uns jedoch kaum weiter. In Krisensituationen ist es wichtig, dass alle am gleichen Strick ziehen. Die Bischofskonferenz mit Bischof Felix Gmür an der Spitze hat in den letzten 20 Jahren vieles getan, das in die richtige Richtung weist, wie z.B. die Sensibilisierung aller Mitarbeitenden mit Kursen zum Thema „Nähe und Distanz“. Doch das reicht noch nicht. Damit ein Kulturwandel in der Kirche passiert, braucht es noch einiges mehr. Das Pflichtzölibat muss fallen und die Frauenordination ist überfällig. Eine besonders wichtige Forderung der RKZ (Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz), geht dahin, dass die Sexualmoral der Kirche wieder gesellschaftstauglich werden muss. Partnerschaftliches Leben soll Privatsache sein. Geschiedene und Wiederverheiratete und gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind wie kirchlich Verheiratete ebenso Zeichen der schenkenden Liebe Gottes.
Ich bin zuversichtlich. Wir stehen vor einem Kulturwandel der Kirche. Der Heilige Geist zeigt seine Wirkkraft am deutlichsten, wenn wir in unserem Bistum alle am gleichen Strick ziehen.
Diakon Kurt Zemp
Informationen: www.missbrauch-kath-info.ch